Kundgebung zu rassistischer Polizeigewalt
Theateraufführung in Kayes/Mali in Gedenken an Oury Jalloh
In Erinnerung an Layé Conde, Oury Jalloh und viele weitere Opfer rassistischer Polizeigewalt:
Kundgebung mit Video-Screening: Samstag, 7. Januar, 16.30 Uhr, Sielwallkreuzung
Am 7. Januar 2005 starb der ursprünglich aus Sierra Leone stammende Flüchtling Laye Condé an den Folgen der zwangsweisen Vergabe von Brechmitteln im Bremer Polizeirevier in der Vahr. Der damalige Innensentator Röwekamp rechtfertigte den Brechmitteleinsatz mit den Worten, „Schwerstkriminelle“ (gemeint waren mutmaßliche Kleindealer) müssten halt „mit körperlichen Nachteilen rechnen“, zugleich demonstrierten unter dem Motto „Das war Mord, Herr Röwekamp!“ rund 1.000 Menschen gegen „Brechmittelfolter“ und Rassismus. Am gleichen Tag ist auch Oury Jalloh im Dessauer Polizeirevier unter bis heute ungeklärten Umständen verbrannt. Polizei und Staatsanwaltschaft behaupteten von Anfang an, der an Armen und Beinen gefesselte Oury Jalloh habe sich selbst angezündet – doch spätestens im derzeit laufenden Revisionsprozess vor dem Magdeburger Landgericht werden die zahlreichen Widersprüche und Ungereimtheiten dieser Version immer offensichtlicher.
Auf der Kundgebung möchten wir nicht nur an Laye Condé, Oury Jalloh und viele andere Opfer rassistischer Polizeigewalt erinnern, wir möchten auch die Forderung der Initiative in Erinnerung an Oury Jalloh nach Einsetzung eines internationalen, in alle Richtungen ermittelnden Brandgutachters (im Zuge des aktuellen oder eines neuen Gerichtsverfahrens) ausdrücklich unterstützen.
Weitere Informationen zu Laye Condé, Oury Jalloh und rassistischer Polizeigewalt finden sich unter anderem auf folgenden Webseiten:
initiativeouryjalloh.wordpress.com
thecaravan.org
afrique-europe-interact.net – dort finden sich auch Hinweise auf weitere Aktionen in Dessau, Berlin und Magdeburg anlässlich der Todestage von Oury Jalloh und Laye Condé.
Die Kundgebung wird organisiert von AktivistInnen von Afrique-Europe-Interact und der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen.